Tipps für Geschädigte – von Valentin Markus Schulte, Volkswirt & Stud. Iur bei der Rechtsanwaltskanzlei Dr. Thomas Schulte, Berlin.
In den letzten Jahren häufen sich Berichte von Geschädigten, die im Zusammenhang mit einer angeblichen Bitcoin-Auszahlung große Teile ihres Vermögens an vermeintliche Betrüger verloren haben.
Die Vorgehensweise
Jetzt angesprochene Geschädigte hatten meist schon im Zusammenhang mit dem mittlerweile verbotenen Anbieter Option888 Geld verloren. Nun sollen hier doch mutmaßliche Gewinne angefallen sein, die an den jeweiligen Anbieter ausgezahlt werden sollen.
In den meisten Fällen läuft der Betrug zusammenfassend folgendermaßen ab: Die Geschädigten bekommen eine E-Mail oder einen Anruf von mutmaßlichen Mitarbeitern von dem Unternehmen Gain Capital, welches mit der Abwicklung von Option888 betraut sein soll. Die freundlichen Betrüger teilen dem späteren Opfer mit, dass dieses in Zusammenhang mit einem Bitcoin Kauf über Option888 noch ein Guthaben haben. Große Summen werden genannt und die Opfer hierdurch geködert. Hierbei nutzen die Betrüger den Umstand, dass die meisten Menschen mit dem Begriff Bitcoin große Wertsteigerungen verbinden, aber weder mit der Funktionsweise von Kryptowährungen oder dem Kauf von Kryptowährungen Erfahrungen haben. Nun bietet der Anrufer an, dass diese Bitcoins zeitnah ausgezahlt werden, das Opfer träumt nun doch noch vom warmen Regen, doch ganz so einfach ist es leider nicht. Vor der Auszahlung möge das Opfer bitte einen hohen fünfstelligen Betrag für Steuern, Gebühren, Transaktionskosten oder was auch immer überweisen, die Auszahlung soll danach sofort vorgenommen werden.
Besonders perfide ist hierbei, dass es sich meist um bereits Geschädigte handelt, die bei Option888 viel Geld verloren haben und nun abermals zur Kasse gebeten werden. Eine Vorgehensweise, die sich bei den Betreibern solcher System zu bewähren scheint, ganz nach dem Motto: Wer einmal gezahlt hat, wird auch weiterhin zahlen.
Schaden
Fünfstellige Beträge sind meistens vonseiten der Betrüger mindestens gewünscht, allerdings ist hier nach oben keine Grenze gesetzt. Sollte der Geschädigte nicht irgendwann misstrauisch werden und keine Zahlungen mehr leisten, werden diese Betrüger so viel Geld haben wollen, wie nur irgend möglich ist. Als Begründung hierfür werden immer weitere “Auszahlung Hürden” erfunden.
Ansatzpunkt
Zahlungen werden auf deutsche oder ausländische Konten von Strohmännern geleistet und das Geld bei den dortigen Bank innerhalb von sehr kurzer Zeit in Bitcoin oder andere Kryptowährungen umgetauscht und von der Bank abgezogen. Ab diesem Zeitpunkt kann die Spur des Geldes kaum noch nachverfolgt werden. Besonders oft taucht in diesem Zusammenhang der Name der Solarisbank AG in Berlin auf, bei der solche Umwandlungen besonders leicht durchgeführt werden können und die außerdem eine Online-Kontoeröffnung anbietet.
Es handelt sich somit um eine ausgeklügeltes System, welches sich nur schwer von außen nachvollziehen lässt. Auch juristische Ansatzpunkte ergeben sich erst auf den zweiten Blick, die Täter sitzen meist im Ausland, wo eine Vollstreckung erheblich aufwendiger ist und die deutsche Staatsanwaltschaft keinen Zugriff hat. Ein funktionierendes und eingespieltes Team von weltweiten Rechtsanwalt Kooperationen ist in solchen Fällen oft der Schlüssel zum Erfolg. Weiterhin kommen Haftungsansprüche gegen die Inhaber des Kontos oder beteiligte Banken in Betracht. Im Gespräch mit den Betroffenen können individuelle Strategien erarbeitet werden, um zumindest einen Teil des verlorenen Kapitals zurückzuerlangen und den Schaden somit erheblich zu verringern.
## Betrugsmodelle in der Krypto-Welt: Wie Sie sich schützen können
In den letzten Jahren häufen sich Berichte über Betrugsfälle, die im Zusammenhang mit vermeintlichen Bitcoin-Auszahlungen stehen. Viele Geschädigte verlieren dabei große Teile ihres Vermögens an Betrüger, die ausgeklügelte Methoden nutzen, um ihre Opfer zu täuschen. Besonders perfide: Oft handelt es sich bei den Betrogenen um Personen, die bereits zuvor Opfer von Betrugsmodellen wie dem mittlerweile verbotenen Anbieter Option888 wurden.
Techniken zur Verschleierung
Die Zahlungen erfolgen häufig auf deutsche oder ausländische Konten von Strohmännern. Dort wird das Geld innerhalb kurzer Zeit in Kryptowährungen umgewandelt und abgezogen, wodurch die Spur des Geldes nahezu unmöglich nachzuverfolgen ist. Auffällig ist, dass oft der Name der Solarisbank AG in Berlin auftaucht. Diese bietet sowohl Online-Kontoeröffnungen als auch einfache Umwandlungen in Kryptowährungen an.
Rechtliche Herausforderungen
Die internationale Dimension solcher Betrugsfälle macht es besonders schwierig, rechtliche Schritte einzuleiten. Die Täter sitzen oft im Ausland, wodurch deutsche Strafverfolgungsbehörden wenig Handlungsspielraum haben. Hier sind eingespielte Netzwerke von internationalen Anwaltskooperationen von entscheidender Bedeutung.
Darüber hinaus können Haftungsansprüche gegen die Kontoinhaber oder beteiligte Banken geprüft werden. Mit professioneller juristischer Unterstützung lassen sich individuelle Strategien entwickeln, um zumindest einen Teil des verlorenen Kapitals zurückzugewinnen.
Tipps zum Schutz vor Betrug
1. Seien Sie skeptisch: Versprechen von hohen Renditen oder unverhofften Gewinnen sollten stets kritisch hinterfragt werden.
2. Prüfen Sie die Absender: Kontaktieren Sie angebliche Unternehmen über offizielle Kanäle, um die Echtheit der Anfrage zu überprüfen.
3. Keine Vorkasse: Tätigen Sie keine Zahlungen im Voraus, besonders nicht an unbekannte Konten.
4. Informieren Sie sich: Machen Sie sich mit den Grundlagen von Kryptowährungen und Investitionen vertraut, um nicht auf Unwissenheit hereinzufallen.
5. Beraten lassen: Ziehen Sie bei Unsicherheiten einen erfahrenen Anwalt oder Finanzberater hinzu.
Fazit
Die Betrugsmaschen im Zusammenhang mit Kryptowährungen wie Bitcoin werden immer raffinierter. Besonders anfällig sind Personen, die bereits zuvor Opfer von Betrug geworden sind. Doch mit der richtigen Vorsicht und professioneller Unterstützung können Anleger sich schützen und im Ernstfall mögliche Wege finden, um Verluste zumindest teilweise zu kompensieren.
V.i.S.d.P.:
Valentin Markus Schulte
Volkswirt, Stud. Iur
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