Fastest man on no legs Oscar Pistorius, südafrikanischer Sportstar, *1986 wurde von dem südafrikanischen Gericht in Pretorius schuldig gesprochen; er soll seine Lebenspartnerin Reeva Steenkamp mit vier Schüssen niedergestreckt und so getötet haben.
Heimat von Oscar Pistorius – Südafrika – schlechter Ruf, böses Pflaster
Der Vielvölkerstaat im Süden des Kontinents Afrika hat sich nach 1994 allgemein geöffnet, die Rassentrennung ist beendet. Jedes Jahr wächst die Wirtschaftskraft. Die Kriminalität ist weiterhin erschreckend hoch, so ist die statistische Erwartung ermordet zu werden in Südafrika zu Deutschland ungefähr vierzig Mal so hoch. Während in Deutschland 08 Morde pro Jahr auf 100.000 Menschen kommen, sind es in Südafrika ungefähr 33. Angst und Willkür, schlechte Polizeileistungen und Korruption sind wohl die Hauptprobleme, die die weitere Entwicklung verlangsamen.
Kultur von Gewalt und Gegengewalt
Wieso hatte Oscar Pistorius eine Schuss-Waffe und warum hat er diese in einer unklaren Situation so aggressiv zur Anwendung gebracht…. Das wirft einen Blick auf die Kultur der Schusswaffen in Südafrika; der Artikel im aktuellen „GUN AFRIKA“ zeigt erschreckendes. „GUN AFRIKA“ ist ein Magazin, dass man in jedem Supermarkt in Südafrika kaufen kann. Auf Seite 49 jetzt Tipps wie in der deutschen HÖRZU, aber nicht zu einem Kochrezept, sondern zur Frage: „Ich habe gerade einen Angreifer erschossen, was soll ich tun?“ – und in der Unterschrift heißt es weiter: „Hinweise, was zu tun ist, wenn man in einen Schusswaffenfall verwickelt ist“. Erstaunliche Erkenntnisse, die einen Blick auf die Art und Weise werfen, mit der man in einem schusswaffenverliebten Land mit einem hohen persönlichen Bedrohungspotential mit Waffen umgeht.
1. Stelle sicher, dass der Angreifer nicht mehr kampffähig ist. Prüfe, ob der Angreifer nicht weitere Personen in der Umgebung hat, die sich eventuell versteckt haben. Mit anderen Worten: Schutz des eigenen Lebens.
2. Bitte verlasse den Tatort nicht. Es macht keinen guten Eindruck, wenn die Polizei denkt, du wärst vom Tatort geflüchtet. Renne bloß nur dann weg, wenn dein Leben in Gefahr ist.
3. Rufe nun freundlich die Polizei, halte dich kurz, denn du weißt ja, deine Telefonate werden aufgezeichnet, und alles, was du sagst, kann gegen dich verwendet werden.
4. Ein erstaunlicher Tipp, der nicht dem deutschen Recht entspricht,: Hilf dem Verletzten nicht medizinisch, sondern warte ab, bis medizinisches Fachpersonal eingreift.
5. und jetzt kommt der allgegenwärtige Rechtsanwalt ins Spiel: Rufe so schnell wie möglich nach dem ersten Anruf bei der Polizei deinen Rechtsanwalt zum Tatort, denn es gilt der alte Spruch: Du wirst eine ganz besonders gute Behandlung von der Polizei erfahren, wenn dein juristischer Vertreter vor Ort ist.
6. Berühre nichts, räume nichts weg. Alle haben diese Sendung wie „CSI“- und „Tatort“-Überprüfungen gesehen. Forensische Experten werden es sowieso merken, ändere einfach nichts.
7. Während du freundlich auf die Polizei wartest, der Angreifer blutend alleine in der Ecke liegt, mache dann Videos und Fotos mit deiner Handykamera, quatsche nicht groß mit Zeugen, sondern schweige.
8. Die freundliche Polizei trifft ein. Was ist dann zu tun? Stecke deine Waffe in das Holster und bewege dich nicht schnell. Mache dem Polizisten klar, dass von dir keine Aggression ausgeht.
9. Bitte rede nicht mit der Polizei ohne deinen Anwalt. Unterschreibe bitte nichts. Denn – du könntest eine traumatische Erfahrung haben, und es ist gefährlich, etwas zu sagen, was dann später gegen dich ausgelegt wird.
10. Mache dich klar für einen kleinen Ausflug mit der Polizei, möglicherweise mit einer Übernachtungsmöglichkeit. Hier der Hinweis des südafrikanischen Waffenmagazins: Nimm dir etwas Kleingeld mit, und verhalte dich bei der Polizei und im Gefängnis so, dass diese nicht davon ausgehen, dass von dir Gefahr ausgeht. Der tröstliche Rat am Ende: Wenn du einen guten Anwalt hast, wird es nach einer Nacht vorbei sein, und du darfst wieder nach Hause.
Offenbar ist es für die Autoren des Waffenmagazins keine Frage: erst mal schießen, dann kommt der Rest. Weitere Infos unter www.gunafrica.com.