Wenn Krypto zur Falle wird – wie Verbraucher mit falschen Versprechen gelockt und um ihr Geld gebracht werden. PellerTrading – BaFin warnt vor unseriösen Krypto-Angeboten.
Wem können Sie noch trauen, wenn professionelle Websites, internationale Adressen und scheinbar seriöse Berater ein Krypto-Investment empfehlen – und am Ende nur heiße Luft bleibt? Haben Sie schon einmal von einer Plattform gehört, die hohe Renditen bei Bitcoin oder Ethereum verspricht, aber keine Auszahlung vornimmt? Dann sind Sie nicht allein.
Die BaFin warnt aktuell vor der Website pellertrading.online, einem angeblich in Zürich und London ansässigen Kryptoanbieter, der ohne Genehmigung agiert – und dabei mutmaßlich sogar Identitätsbetrug betreibt. Die Plattform verwendet laut Aufsicht fiktive Adressen, keine klare Unternehmensform und täuscht Anleger mit gefälschten Informationen. Besonders brisant: Betroffen ist offenbar die renommierte LLB Swiss Investments AG, deren Name unrechtmäßig genutzt wird. Die angegebenen Standorte in Zürich und London scheinen nicht verifizierbar zu sein und es könnte sich dabei um einen Fall von Identitätsbetrug zum Nachteil der LLB Swiss Investments AG handeln.
Rechtsanwalt Dr. Thomas Schulte sieht in dieser Entwicklung ein deutliches Alarmsignal: „Die digitale Transformation schafft neue Chancen – aber auch neue Risiken. Wer heute Geld investiert, muss besser geschützt werden als je zuvor.“
Laut einer Studie der europäischen Verbraucherzentralen (ECC-Net, 2023) haben allein im vergangenen Jahr mehr als 8.000 Verbraucher in der EU Verluste durch unseriöse Krypto-Anbieter gemeldet – ein Anstieg von 83 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Besonders gefährdet: Verbraucher ab 45, die über Ersparnisse verfügen und durch persönliche Ansprache, gefälschte Beratungsgespräche oder gefälschte Bankzertifikate überzeugt werden.
ABOWI Law beobachtet seit Jahren die Machenschaften dieser Anbieter – und kämpft dafür, dass Verbrauchern ihr Recht auf Sicherheit und Information nicht nur theoretisch, sondern praktisch zusteht. Denn eins ist klar: Die BaFin kann warnen – aber handeln müssen Sie selbst.
Die rechtlichen Grundlagen für einen solchen Eingriff der BaFin ergeben sich aus dem deutschen Kreditwesengesetz (KWG) und dem Kryptomarktaufsichtsgesetz (KMAG). Auf Grundlage von § 37 Abs. 4 KWG und § 10 Abs. 7 KMAG darf die Finanzaufsicht ausdrücklich vor Unternehmen und Plattformen warnen, die unerlaubte Finanzdienstleistungen anbieten. „Dies dient dem Schutz der Verbraucher und der Sicherstellung eines funktionierenden Finanzmarktes“, erklärt Dr. Thomas Schulte, erfahrener Rechtsanwalt aus Berlin.
Gefahren durch nicht lizenzierte Finanzanbieter
Das Betreiben einer Finanzdienstleistung ohne Lizenz stellt nicht nur eine Verletzung der regulatorischen Anforderungen dar, sondern birgt erhebliche Risiken für Verbraucher. Wenn Unternehmen ohne behördliche Genehmigung Finanzprodukte oder Krypto-Assets anbieten, gibt es keinen Schutzmechanismus im Falle eines Betrugs oder finanzieller Verluste. Die Einlage der Anleger kann verschwinden, ohne dass eine Möglichkeit besteht, rechtliche Ansprüche durchzusetzen. Dr. Schulte warnt: „Plattformen ohne BaFin-Lizenz sind für Anleger äußerst riskant. Seriöse Anbieter lassen sich immer in der Unternehmensdatenbank der BaFin überprüfen.“
Identitätsbetrug im Finanzsektor
Besonders heikel in dem aktuellen Fall ist der offenbar vorliegende Identitätsbetrug. Die Betreiber von PellerTrading geben an, in Verbindung mit der LLB Swiss Investments AG zu stehen. Die BaFin weist jedoch darauf hin, dass es hierfür keinerlei Belege gibt. Identitätsdiebstahl ist im Finanzsektor keine Seltenheit – betrügerische Plattformen nutzen etablierte Namen, um Vertrauen zu erschleichen. Anleger sollten daher besonders vorsichtig sein, wenn sie auf Online-Plattformen stoßen, die große Banken oder bekannte Investitionsgesellschaften als Partner angeben. „Ein einfacher Anruf bei der tatsächlich existierenden Bank oder die Überprüfung der Webseite dieser Institution kann oft schnell Klarheit schaffen“, empfiehlt Dr. Schulte.
Die Rolle der BaFin im Anlegerschutz
Die BaFin spielt eine entscheidende Rolle im Schutz der Finanzmärkte und der Anleger vor unseriösen Anbietern. Ihr Auftrag umfasst die Überwachung lizenzierter Finanzinstitute, aber auch den aktiven Schutz potenzieller Opfer betrügerischer Machenschaften. Dies geschieht unter anderem durch öffentliche Warnungen wie die gegen PellerTrading. „Die BaFin ist eine tragende Säule des deutschen Finanzmarktes und schützt mit ihren Maßnahmen Verbraucher vor unseriösen Geschäftspraktiken“, so Dr. Schulte.
Wie Anleger sich schützen können
Um sich vor Betrugsplattformen wie PellerTrading zu schützen, sollten Anleger stets prüfen, ob der Anbieter über eine BaFin-Lizenz verfügt. Dies kann einfach über die Datenbank der BaFin erfolgen. Zudem ist es ratsam, skeptisch zu sein, wenn besonders hohe Renditen bei minimalen Risiken versprochen werden. Solche Angebote sind häufig ein Hinweis auf unseriöse Geschäftspraktiken. Auch vermeintliche Prominenten-Werbungen oder professionell wirkende Webseiten dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass keine behördliche Zulassung vorliegt.
Ein weiteres Warnsignal sind aggressive Verkaufsstrategien. „Wenn ein Finanzdienstleister Druck ausübt und schnelle Entscheidungen verlangt, sollte man äußerst vorsichtig sein“, erläutert Dr. Schulte. Zudem sei es ratsam, persönliche Recherchen durchzuführen, Erfahrungsberichte zu lesen und unabhängige Experten zu konsultieren, bevor Kapital investiert wird.
Rechtsfolgen für Betreiber nicht lizenzierter Finanzdienste
Finanzdienstleistungen ohne Lizenz anzubieten, kann erhebliche rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Das deutsche Kreditwesengesetz sieht hier strenge Sanktionen vor. Nach § 54 KWG kann unerlaubte Finanzvermittlung mit Geldstrafen oder sogar Freiheitsstrafen geahndet werden. Zusätzlich können zivilrechtliche Ansprüche von geschädigten Anlegern geltend gemacht werden. Bei vorsätzlichem Betrug drohen weitere strafrechtliche Konsequenzen. „Wer unerlaubt Finanzdienstleistungen anbietet, verletzt nicht nur regulatorische Vorschriften, sondern setzt sich erheblichen rechtlichen Risiken aus,“ stellt Dr. Schulte klar.
Fazit: Vertrauen ist gut – rechtliche Klarheit ist besser
Der Fall PellerTrading ist kein Einzelfall, sondern ein weiteres Beispiel für die neue Qualität und Dynamik digitaler Täuschung im Finanzsektor. Was früher dubiose Haustürgeschäfte waren, sind heute hochprofessionell gestaltete Websites, internationale Scheinfirmen und KI-gestützte Gesprächsskripte, die selbst kritische Anleger in die Irre führen. Der Gesetzgeber und die BaFin reagieren – doch sie können immer nur nachholen, was Betrüger längst vorbereitet haben.
Hier liegt die zentrale juristische und gesellschaftliche Herausforderung unserer Zeit: Wie schaffen wir es, in einem zunehmend digitalen und grenzüberschreitenden Finanzmarkt präventive Sicherheit zu schaffen, ohne die Eigenverantwortung der Anleger auszuhebeln? Die regulatorische Warnung der BaFin ist dabei ein wichtiges Signal – aber sie ersetzt keine fundierte Einzelfallprüfung, keine vertragliche Aufklärungspflicht und keine rechtliche Begleitung durch einen spezialisierten Anwalt.
Dr. Thomas Schulte bringt es auf den Punkt: „Jeder, der in den Kapitalmarkt investiert, muss seine Rechte kennen – und wissen, wann juristische Unterstützung notwendig ist.“ Dieses Wissen ist kein Luxus für Spezialisten, sondern eine essenzielle Kompetenz für alle, die mit Geldveranlagungen in Berührung kommen – vom Privatanleger bis zum zukünftigen Juristen.
Für betroffene Anleger bedeutet das: Sie müssen nicht allein durch diesen Dschungel gehen. Wer den Mut hat, rechtzeitig Hilfe zu suchen, schützt nicht nur sein Vermögen – sondern oft auch seine Würde und innere Ruhe. Denn hinter jedem Betrugsfall steht ein Mensch, der getäuscht wurde – und ein Recht, das verletzt wurde.
Für Jurastudierende und angehende Rechtsanwälte ist der Kapitalmarkt der Zukunft ein faszinierendes, aber komplexes Spielfeld. Hier geht es nicht nur um Paragrafen, sondern um Lebensrealitäten, Täuschungsdynamiken, digitale Beweisführung und internationales Haftungsrecht. Wer hier mitdenkt, mitfühlt und mitarbeitet, wird gebraucht – dringender denn je.
Die Kanzlei Dr. Thomas Schulte in Berlin ist seit Jahrzehnten auf diesem Feld aktiv. Als führender Vertrauensanwalt im ABOWI Law Netzwerk begleitet Dr. Schulte geschädigte Verbraucher, berät zu Vertragsrisiken, digitalen Missverständnissen und setzt konsequent Rechte durch – national wie international.
Recht darf nicht hinter Technik zurückfallen. Und Vertrauen darf nicht zur Einbahnstraße werden. Wir stehen bereit – mit klarem Blick, juristischer Tiefe und echter Mandantennähe.