Seit dem bekannt werden des Skandals um die S&K Gruppe mussten immer mehr Firmen, die in Verbindung zu der S&K Gruppe standen, in die Insolvenz gehen.
Kanzlei Dr. Schulte und sein Team, Berlin |
Welches Risiko besteht dadurch für die betroffenen Anleger und in wieweit sind die angelegten Gelder bedroht? Wer sind die Betroffen?
SHB und FIHM
Sowohl FIHM als auch SHB rutschten im März in die Insolvenz (Aktenzeichen: 1501 IN 603/13 und 1501 IN 605/13). Zudem haben mehrere Tochtergesellschaften, darunter die beiden Komplementärgesellschaften der SHB Fonds, SHB Innovative Fondskonzepte AG und SHB Innovative Fondskonzepte GmbH, Insolvenz angemeldet.
United Investors
Das Hamburger Emissionshaus United Investors zählte zu den wichtigsten Partnern von S&K. Es hat unter anderem den geschlossenen Immobilienfonds Deutsche S&K Sachwerte Nr. 2 aufgelegt. Acht Gesellschaften aus der United-Investors-Gruppe haben seit Februar 2013 Insolvenz angemeldet, darunter befinden sich die Kernfirmen United Investors Holding und das Emissionshaus selbst.
DCM
Das Emissionshaus Deutsche Capital Management AG (DCM) aus München zählte einst mit einem Investitionsvolumen von 4,7 Milliarden Euro zu den größten Anbietern geschlossener Fonds in Deutschland. Es legte unternehmerische Beteiligungen unter anderem im Bereich Immobilien, Energie und Medien auf. Am 2. April 2013 hat das 1986 gegründete Haus beim Amtsgericht München einen Insolvenzantrag gestellt. Die S&K Assets GmbH hatte im Juni 2012 zumindest zwei Tochtergesellschaften gekauft. Die S&K-Gruppe hatte über die Firma MCS Service GmbH die Anlegerverwaltung einiger Fonds übernommen.
Asset Trust
Die Asset Trust AG aus Regensburg war ein Partnerunternehmen der S&K Gruppe. Sie kaufte Lebensversicherungspolicen auf und zahlte den Kaufpreis in Raten. Am 2. April 2013 hat das Amtsgericht Regensburg das vorläufige Insolvenzverfahren eingeleitet (Aktenzeichen: 2 IN 196/13).
Deutsche Sachwert Emissionshaus
Das Deutsche Sachwert Emissionshaus für unternehmerische Beteiligungen aus Regensburg hatte nicht nur die gleiche Adresse wie die Asset Trust AG, auch ein Vorstandsmitglied war bis vor kurzem identisch. Es rutschte auch am gleichen Tag wie Asset Trust in die vorläufige Insolvenz (Aktenzeichen: 2 IN 197/13).
Sechs Fondsgesellschaften insolvent
Nun haben auch alle von United Investors aufgelegten sechs geschlossenen Immobilienfonds beim Hamburger Amtsgericht Insolvenz angemeldet. Wie mehrfach berichtet, sind alle Fonds über die mit der S&K verbundene Hamburger Firma United Investors aufgelegt worden. Die Fonds sollen ein Anlagevolumen von mehr als 100 Millionen Euro haben. Die Geschäftsführer der United Investors, Hauke B. und Thomas G. sitzen nach hier vorliegenden Informationen in Untersuchungshaft. Ihnen wirft die Staatsanwaltschaft banden- und gewerbsmäßigen Kapitalanlagebetrug und Untreue vor.
S&K Real Estate Value Added GmbH
Am 11. April meldete die Real Estate Value GmbH und die dazu gehörige Fondsgesellschaft Insolvenz an. Zweck der Real Estate Value GmbH war es, Tochtergesellschaften zu gründen, die Immobilien aus Zwangsversteigerungen aufkaufen sollten. Diese wurden sodann als Fondsimmobilien in die S&K Real Estate Value Added eingebracht.
Weitere in die Insolvenz gegangene Gesellschaften sind die S&K Real Estate Value Added Fondsgesellschaft, die Deutsche S&K Sachwerte, die Deutsche S&K Sachwerte 2, die S&K Investment, und die S&K Investment Plan.
Damit haben nun sämtliche Immobilienfonds, deren Gelder für die Geschäfte der S&K Gruppe bestimmt waren, die Insolvenz beantragt.
„Für die Anleger dieser Fondsgesellschaften drohen raue Zeiten. Insbesondere im Falle einer Insolvenz der Fondsgesellschaften besteht für die Anleger das Risiko eines Totalverlustes. Viele versuchen daher nunmehr, sich bei Ihren Beratern oder dem hinter diesen stehenden Vertriebsgesellschaften und evtl. vorhandenen Haftpflichtversicherern schadlos zu halten“, berichtet Dr. Thomas Schulte und Team, Rechtsanwalt und Fachanwalt für Bank- und Kapitalmarktrecht aus der Kanzlei Dr. Schulte und sein Team.
Ergänzend warnt Dr. Thomas Schulte, Gründungspartner der Kanzlei: „Die Anleger, die ihr Geld bei der S&K Gruppe investiert haben, müssen zudem dafür sorgen, dass ihr Anspruch im Rahmen der laufenden Insolvenzverfahren angemeldet wird. Außerdem könnte der Insolvenzverwalter bereits erhaltene Auszahlungen zurückverlangen, wenn diese aus sog. Scheingewinnen stammten. Dies ist bei Schneeballsystemen sehr wahrscheinlich.“